Geschichten von der Farm
Nach der 5. Farmwoche erzählte uns unser Chef, dass hier auf der Farm die 5.
giftigsten und gefährlichsten Schlangen der Welt leben. Das ist aber interessant! Schön das wir immer in den Gebüschen herum kriechen und durch
hohes Gras laufen.
Manchmal fragte sich Marie, wie sie es eigentlich
schaffen würde hier zu arbeiten, zwischen Schlangen, Spinnen,
herum streunenden Hunde, riesen Kröten und jeder Menge „Sticks“
die einem immer befallen und der Gewissheit in den nahe
liegenden Flüssen leben Krokodile.
Einmal bei einer
Frühstückspause um 9 Uhr saßen wir gerade auf dem Feld, als Marie plötzlich einer Schlange in die Augen blickte, die
vielleicht 50 cm von uns entfernt war. Mit Geschrei und wildem Aufspringen war die Schlange jedoch mindestens genauso schnell weg wie
Marie.
Python-Besuch im Lemon Myrthle Strauch
In dem Bach leben zwei Krokodile
Einen anderen Tag hatte Jacob Geburtstag und Martha hatte eine wirklich leckere Torte gebacken und diese mit aufs Feld genommen. Leider regnete es an diesem Tag und so fiel auch unsere Pause in den Regen. Wir saßen also bei strömenden Regen auf dem Feld und aßen ohne jeglichen Regenschutz diese durch geweichte Torte aus der Hand.
Das war genau das richtige für Ralf!
Im Februar war die Straße zur Farm überflutet und so parkten alle außerhalb des Geländes und liefen durch den Bach ( ....in denen Krokodile leben!) zur Arbeit.
Ralf liebte den Regen...
Da der Februar Regenzeit war, regnete es fast
täglich. Und Ralf bekam beim ersten Schauer morgens um 6.30 Uhr
meist die voll Krise. Man kann sich auch nichts schöneres
vorstellen, als um 6.30 Uhr völlig durch nässt zu sein, dann eine
Ladung Hitze ab zu bekommen um dann wieder beim nächsten Schauer (der
nicht lange auf sich warten ließ) die die nächste Ladung ab
zubekommen...
Das war schon wirklich toll!
Auch hätte uns wahrscheinlich keiner je wieder erkannt, hätte er uns auf der
Farm gesehen..
Besonders
peinlich waren auch die Einkäufe direkt nach der Farm. Da der billigste
Einkaufsmarkt auf dem Weg zur Farm liegt, musste wir meist mit
unseren Farmsachen einkaufen gehen. Mit durchgeschwitzten, dreckigen Sachen und noch dreckiger Haut ging es in den klimatisierten
Supermarkt. Dabei wünschten wir uns, dass keiner uns zu nahe kommen
würde. :)
Die Farm um 6 Uhr
Da die
Farmarbeit keine allzu große Intiligenz benötigte, hatten wir
genügend Zeit die anderen Mitarbeiter zu beobachten. Besonders
auffällig waren dabei der Farmer Tony und die Farmhand Adam. Ralf
meinte, die Farm könnte in ein deutsches Schulbuch als
Musterbeispiel wie man ein Unternehmen nicht führen sollte. Der Tag
begann damit, dass sich alle Mitarbeiter „höchst motiviert“ um 6
Uhr an der Farm versammelten. Obwohl jeden Tag die gleichen
Mitarbeiter kamen, jeder Mitarbeiter immer die gleiche Arbeit
verrichtete, jeden Tag die gleiche Anzahl an Autos für die Fahrt auf
das Feld bereit standen und jeder jeden Tag das gleiche
Arbeitsmaterial benötigt, stellte das Tony und Adam jeden Morgen vor
eine große Herausforderung. Dabei vergingen im Normalfall die
ersten 20 Minuten. Ich mein, für uns war das jetzt nicht weiter
schlimm, denn das hieß 20 Minuten weniger arbeiten auf dem Feld.
Im Normalfall
kam Adam ca. alle 2 Stunden und sammelte unsere gefüllten Säcke
ein, das hieß alle 2 Stunden hatten wir die Chance etwas an zu
melden, wie z.B. wir brauchen mehr Säcke o.ä. An einem Tag ging uns
die Kettensäge kaputt und wir mussten eine Stunde auf Adam warten (
es gibt natürlich schlimmeres, als sich eine Stunde lang in den
Schatten zu setzen und zu warten), nachdem Adam die Kettensäge mit
nahm, dauerte es 1,5 Stunden bis er uns eine neue Säge vorbei
brachte. Wahrscheinlich hatte er es bis zum Office wieder vergessen
gehabt. Für uns war es ein entspannter Tag, den wir waren 2,5
Stunden ohne Arbeit und verdienten dennoch Geld. Nachdem Ralf die
neue Säge anschmeißen wollte, gab auch sie nach 5 Minuten die Geist
auf, Adam hatte vergessen Öl nach zu füllen und wieder warteten wir
2 Stunden. Adams Kommentar dazu: No worries! Das sein absolutes
Lieblingswort war. Egal was war, Adam sagte immer nur „no worries,
no worries, no worries! Und wenn Adam mal nicht weiter wusste, sagte
er einfach: „ Brian hat gesagt...“ ( Brain war der große Chef.
Ein unfreundlicher alter Mann, mit einer unfreundlichen 20-30 Jahre
jüngeren Asiatin, seine Ex-Frau arbeitet auch auf der Farm, als
Chefin, ebenfalls eine alte frustrierte Frau und die beiden sprechen
aufgrund der neuen Frau kein Wort miteinander. Ja unsere Farm war
manchmal wirklich besser wie jedes Kino). Der Traktor der die große
Ernte betrieb war in einer Woche mindestens dreimal kaputt, sodass er
an diesen Tagen entweder nur wenige Stunden oder gar nicht lief.
Einmal gab es eine Woche lang eine Aktion, bei der wir nur die Köpfe
schütteln konnten. Der Traktor war kaputt, das kaputte Teil hatte
zwei bis drei Tage Lieferzeit. Also wurden alle zur Handernte
geschickt. Klingt ja so erstmal gut, aber wenn man bedenkt, dass die
Farm nur zwei Erntewagen besitzt und wir 10 Mitarbeiter auf dem Feld
sind, hieß es 5 Leute pro Wagen. Aufteilung: Einer schneidet, vier
sammeln und befüllen den Wagen/pro Wagen. Ich und Ralf sahen schon
am Anfang das, dass schief gehen würde. Hinzu kam eine hysterische
Martha, die nach 6 Stunden bemerkte, dass es zu wenig Säcke sind,
aber selber kniend auf der Plane hockt und die Blätter einzeln
sortierte. Am Ende des Tages hatten 10 Leute, 24 Säcke geschafft,
was normalerweise 4 Leute an einem Tag schaffen. Wer nun denkt, dass
man annehmen würde, am nächsten Tag würde man wieder auf 4
Mitarbeiter gehen, der irrt sich, denn ansonsten wären wir nicht auf
der Lemon Myrthle Farm. Diese Aktion lief die nächsten drei Tage
so weiter, eh dann endlich, endlich wieder der Traktor lief.
Morgens um 6 Uhr auf der Farm
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