1. Bericht aus Australien

Am 06.01. sollte unser "Einführungsseminar" starten, dort sollten wir alles weitere bekommen: 
Bankaccount, Steuernummer, Zugang zur Jobbörse, Sim- Karte fürs Handy und Hilfestellung bei der Jobfindung. 
Pünktlich und typisch deutsch standen wir um 10 Uhr an der Rezeption, wo uns mitgeteilt wurde, dass das Gespräch einfach mal auf Morgen verschoben wurde. 
Super! Das ging ja schon gut los! 
Also fingen wir schon mal an auf eigene Faust nach Arbeit zu suchen, was  nicht so richtig gelingen wollte. Das Wifi im Hostel funktionierte nur in der hintersten Ecke und so drängten sich alle in die hinterste und dunkelste Ecke, was das Suchen im Internet nicht sehr angenehm machte. 
Am 2. Tag bekamen wir dann unser "Einführungsgespräch" was man komplett in die Tonne hätte hauen können, da nichts gemacht wurde wie beschrieben und nach 45 Minuten hatte sich die Sache dann auch schon erledigt gehabt und wir hatten mit einem ganzen Tag gerechnet. Das Bankkonto und die Steuernummer mussten wir selber beantragen, im Jobaccount waren lediglich 3 Jobs zu finden und Hilfe bei Jobsuche bestand darin, dass wir jeweils zwei Blätter auf den Tisch geknallt bekamen mit einem Musterbeispiel eines Lebenslaufes (CV). Zudem sollte man erwähnen, dass das Gespräch in der Hostellobby statt fand. 
So hatten wir noch eine Nacht, bis wir aus dem Hostel raus mussten. wir hatten auch keine richtige Idee, was wir nun machen sollten, ruhe fand wir in diesem Hostel nicht und so wurden die Nerven immer dünner.
Das Frühstück war eine Katastrophe. Es gab drei verschieden Cornflakes Sorten, ekelhaften Kaffee, begleitet vom massenhaften Tauben und Marmelade.

Mit ach und krach hatten wir es geschafft, am nächsten Tag noch ein Zimmer in den Browen Terrace zu bekommen.
Diese haben wir für die nächsten 5 Tage gebucht, bis dahin musste eine Lösung gefunden werden, da die hohen Preise in Australien unsere Reserven schnell aufbrauchten.

Browen Terrace

 Dort hatten wir ein eigenes Zimmer mit Gemeinschaftsbad, dass viel ruhiger und besser was als das Hostel, so schöpften wir gleich wieder etwas Hoffnung.
Wollte Ralf doch schon am zweiten Tag im Hostel bereits nachhause fliegen.

Unsere zweite Unterkunft in Brisbane


CBD von Brisbane


Aber auch in den kommenden Tag fanden wir keinen Job. Wir fragten in Cafes, Restaurants, auf dem Farmmarkt und schrieben uns im Internet die Hände wund nach Jobs , aber keiner hatte einen Job.
Am Freitag kam dann endlich die Erlösung, wir können auf einer Tomatenfarm in Bundaberg anfangen.Wir freuten uns riesig und uns fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Am Montag sollte es losgehen, obwohl wir das Zimmer noch bis Dienstag gebucht hatten. Die Zugverbindung nach Bundberg war einfach und am Bahnhof in Bundaberg sollte uns ein Mitarbeiter des Hostels abholen. Wir sollten in einem "Working Hostel" unterkommen.
Am Sonntag begannen wir den Fehler und googelten das Working Hostel in Bundaberg. Um es freundlich auszudrücken, gab es dort eine schlechte Kritik nach der anderen. Working Hostels sind Hostels die mit bestimmten Farms zusammenarbeiten, die die Arbeiter von beiden Seiten abzocken. Arbeit gibt es nur an machen Tagen und je nach dem ob ihm deine Nase passt. Die Preise für ein Dorm/Mehrbettzimmer gehen ins unermessliche...Nach den Kommentaren hatten wir Bauchschmerzen dort hin zufahren, aber eigentlich hatten wir keine andere Alternative. Da wir aber plötzlich so ein schlechtes Bauchgefühl hatten, beschlossen wir eine Ausrede zu benutzen, dass wir erst am Dienstag anfangen würden, hatten wir das Zimmer ja auch bis Dienstag bezahlt. Das war für die Hostelmitarbeiterin natürlich kein Problem, war sie wahrscheinlich froh wenn überhaupt jemand kommen würde.
Am Montag erhielten wir eine E-mail von einem Craig. Der sich informieren wollte, ob wir noch Interesse an einem Farmjob für Avocados hätten. Er würde sich entweder heute Abend oder Morgen früh entscheiden, und sich dann bei uns melden. Nun könnt ihr Euch vorstellen, dass wir alle fünf Minuten die E-mails gecheckt haben. Aber bis zum Abend hatte er sich nicht gemeldet und nun wussten wir mal wieder nicht, was wir machen sollten. Morgen nach Bundaberg fahren oder ob sich Craig doch noch melden würde. Wir hofften und beteten das sich Craig melden würde, bereiteten uns aber gleichzeitig auf Bundaberg vor. Aus unserem Zimmer mussten wir am nächsten Tag so oder so raus. Beim Frühstück, eine halbe Stunde vor Abfahrt nach Bundaberg dann die entscheidene E-mail:
 Craig hat sich für uns entschieden!
Die Freude war riesig, da wir nicht nach Bundaberg fahren müssen.
Allerdings sollte der Job erst am 27.01 beginnen, dass waren bis dahin noch 10 Tage. Er schickte uns Bilder von unsere Unterkunft, die für australische Verhältnisse sehr günstig war und zudem sollten wir ein Doppelzimmer bekommen. Lismore, so hiet der Ort liegt in der nähe der Gold Coast. Craig wollte, dass wir das Geld für die Unterkunft auf sein Konto überweisen, damit er Sicher gehen konnte, dass wir auch wirklich anfangen würden. Typisch deutsch entschieden wir uns dafür, persönlich bei ihm vorbei zukommen und das Geld in Bar zu bezahlen, sollte alles in Ordnung sein. Auch das war für Craig kein Problem und so gab es uns seine Adresse durch und wir verabredeten und für Morgen. Da wir bei dem Job ein gutes Gefühl hatten, machten wir uns auch weiter keine Gedanken und waren sehr glücklich darüber. Wir entschieden uns, die nächste Woche an der Gold Coast zu verbringen und uns nochmal ein paar schöne Tage zu machen, bevor es auf die Farm geht.
In Coolnagata am Flughafen (liegt an der Gold Coast) hatten wir uns über das Internet für den nächsten Tag ein Auto gemietet um nach Lismore zukommen.
Trotz der guten Nachrichtern lagen die Nerven irgendwie blank. Dieses ständige hoch und runter machte uns zu schaffen, wir wussten nicht wie wir das alles machen sollten, zudem hatten wir für diese Nacht keine Unterkunft, da alles so Schweine Teuer war, außerdem war es bereits dunkel. Wir verbrachten die Nacht heimlich im Wohnzimmer des Hostels und hofften nicht aufzufliegen.

Um 4.30 Uhr schnappten wir uns unsere Rucksäcke und gingen zum Bahnhof, in Begleitung einer Katze die uns 30 Minuten lang zum Bahnhof folgte.





Frühstück in der S-Bahn

Wir fuhren mit der Bahn nach Coolnagatta zum Flughafen. Von dort aus hatten wir ab 10 Uhr das Auto für 24 Stunden gebucht. Allerdings waren wir zwei Stunden zu früh dort und so schliefen wir zwei Stunden auf eine Flughafenbank bis es endlich um 10 Uhr war. Kurz vor 10 Uhr gingen wir zum Schalter, die nette Frau am Schalter gab sich alle Mühe, jedoch fand sie kein Auto auf unser Namen. Wieso klappt in Australien eigentlich nie was??!!!
Kurzum haben wir ein neues Auto gebucht, dass natürlich etwas teurer war, aber es hilf ja alles nichts...Um 10.30 Uhr saßen wir hoffnungsvoll, dass jetzt alles glatt laufen würde im Auto Richtung Lismore.
Wir fuhren zur angegebenen Adresse. Jedoch befand sich dort keine Unterkunft, kein Büro und kein Craig. Zunächst dachten wir an ein versehen, entweder von unserer Seite oder von Craigs Seite aus. Also fuhren wir zur Bibliothek ( in jeder Bibliothek gib es kostenlosen Wifi) und versuchten Kontakt mit ihm aufzunehmen. Anschließend versuchten wir ihn in der Telefonzelle zu erreichen. Aber alles blieb erfolglos. Also fuhren wir erneut zur Adresse und klingelten an den Haustüren, um zu Fragen ob jemand Craig und/oder die Farm kennt. Keiner kannte ihn und keine kannte die Avocadofarm. Eine alte Frau erzählte uns, dass wir heute nicht die ersten wären die nach Craig fragen würden. So langsam dämmerte es uns, dass wir ordentlich reingelegt wurden. Die Frau bat uns zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten, da auch ihre Adresse missbraucht wurde. Bei der Polizei war der Fall schon bekannt und wir waren froh, das Geld nicht überwiesen zu haben, sowie viele andere Backpackers zuvor.
Sprachlos und enttäuscht fuhren wir zu unsere Unterkunft an den Broadbeach.
Wären wir doch bloß nach Bundaberg gefahren!





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