Dschungel Tag II und 6. Jahrestag

Um 23.40 Uhr zog auf einmal ein heftiges Gewitter auf. Der Regen überspülte unser Camp und unter unseren Hängematten floß mittlerweile ein kleiner Fluß durch. Der Regen ging bis zu den früher Morgenstunden. Marie überlegte sich, was sie machen würde, wenn der Blitz neben uns im Baum einschlagen würde oder was passieren würde, wenn wir auf einmal von Tigern angegriffen werden würden. Aber nichts von den zwei Sachen passierte. 

Um 6.00 Uhr war die doch etwas unruhige Nacht vorbei. Unser Ranger holte Wasser aus dem Fluss, machte das Feuer wieder an und wir konnten uns einen Kaffee kochen, welches wir aus selbst gemachten Bambustassen tranken. Anschließend machten wir Frühstück . 





Gegen Litschis hilft nur Insektenspray
Das Fischnetz hatt die Nacht aufgrund des starken Regens leider nicht überlebt.

Litschialarm
Unser Frühstück.
Es gab eine Art Baguette und eine Soße aus Zwiebeln, Knoblauch und Fisch.

Litschi ( bisschen schwer zu erkennen)

Nachdem Frühstück ging die Wandertour weiter hinauf ein Berg. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wir anstrengend dies war. Ralf hoffte darauf, das Marie einknicken würde und eine Pause bräuchte, und Marie hoffte auf Ralf. Oben angekommen, brauchten wir erst einmal 20 Minuten um wieder auf Normalmodus zu kommen.


Aus diesem Baum wird ein teerhaltiges Abdichtungsmittel für den Bootsbau gewonnen.
Danach ging es wieder quer durch den Dschungel hindurch durch unzählige Flüsse und Bäche. Durch den vielen Regen in der vergangenen Zeit, war alles schlammig, rutschig und naß. Irgendwann zogen wir unsere unsere Schuhe nicht mehr aus, wenn wir durch die Bäche gingen und taten es unserem Ranger gleich. Der sich sehr darüber zu freuen schien.


Wir probierten verschiedene Früchte aus dem Wald und lernten Bäume kennen, aus welchen man Tee gegen Magenschmerzen und gegen Malaria kochte.


Als wir uns ein wenig zurück fielen ließen und die beiden anderen voran gingen, blieb uns fast der Herz stehen, als die beiden auf einmal schreiend auf uns zu gerannt kamen.
Wir dachten sofort an einen Tiger oder an ein größeres Raubtier und standen wie angewurzelt dort. Ihnen war aber eine 20 cm Durchmesser dicke Python von ca. 4 Meter  aus dem Wasser entgegen gekommen. 
Wir dachten nur, schön das wir schon etliche Flüsse durchquert hatten ohne darauf zu achten. 














Eine Mädchen beim täglichen Wasser holen aus dem Fluss.
Wir waren auf dem Weg ins Dorf des Rangers wo wir Mittagessen wollten. Auf einmal erstreckte sich vor uns ein Gemisch aus Sumpf und übergelaufener See aufgrund des vielen Regens. Marie dachte sich nur, wir können ja unmöglich durch den Sumpf wandern und wunderte sich noch, warum wir diesen geradewegs ansteuerten. Auf einmal lächelte uns der Ranger an und ging los durch den See , dicht gefolgt vom Guide. Wir versuchten die erste Schritte im Wasser und merkten das wir immer weiter versackten. Marie weigerte sich und sagte : „ Nö Ralf, das geht jetzt echt zu weit. Da gehen wir nicht durch. Nö, das können die doch nicht mit uns machen.“ 

Aufgrund des Wassers war dies jedoch die einzigste Möglichkeit in das Dorf zu gelangen. Und uns blieb nichts anderes übrig als ebenfalls durch das Wasser zu gehen, mit dem Hintergedanken gerade eine Python im Wasser gesehen zu haben und der Angst im Sumpf zu versacken. 
Die Tiefe des Sees ging uns bis zur Hüfte.




Nach 6 Stunden kamen wir in Yay`s Dorf an.





Faszinierend schauten wir zu wie unser Ranger rauchte. Er legte seinen selbst angebauten Tabak in ein Blatt und zündete es an. Er war so arm, dass er sich keine Hülsen oder der gleichen leisten konnte. Er lebte in einen Dorf der ethnischen Minderheit. Die Familien haben kein Geld, sondern tauschen ihre Tiere oder Reis gegen die Gegenstände ein die sie brauchen. Sie haben kein Strom oder fließend Wasser. Die Kinder gehen jeden Tag mit einem Korb auf dem Rücken zum Fluss und holen Wasser. Die Plastikflaschen haben sie nur aufgrund der Touristen. Deshalb waren sie ganz scharf darauf, sobald sie welche bei uns entdeckt haben. Wir haben unsere leeren Wasserflaschen natürlich unserem Ranger gegeben. Die leben wirklich noch wie im Mittelalter. Bis vor 5 Jahren hatten sie noch nicht mal Kleidung an. 



Im Haus von Yay kochten wir unser Mittagessen.
Die "Küche"
Yay`s Kinder


Wir konnten uns mit unserem Ranger nicht unterhalten, aber nach zwei Tagen Dschungel konnten wir uns mit Händen und Füßen sehr gut verständigen. Er war sehr herzlich und offen. Er kennt nur das Leben im Dschungel, deren Gefahren und Nutzen .Uns faszinierte die Einfachheit der Menschen. Die kennen kein Internet, kein Telefon, keine Kamera, kein Strom oder fließend Wasser, sie haben noch nicht einmal eine Zahnbürste. Und trotzdem sind die Menschen glücklich und zufrieden mit ihrem Leben.

Familiengrab der Einwohner im Dorf.


Umso höher die Bananenbäume am Grab stehen, desto besser war der Mensch zu Lebzeiten. 


Gegen 16 Uhr erreichten wir den Mekong und wir wurden wieder von unserem Einstammboot abgeholt. 
Glücklich, zufrieden und erschöpft nahmen wir im Boot platz und fuhren wieder auf die andere Seite des Dschungels. 
Wir fühlten uns wie Helden aus dem Dschungel!

Auf der anderen Seite angekommen wurden wir von Einheimischen auf ein Bier eingeladen. Wir verstanden uns kaum, aber sie waren ebenfalls so herzlich und freuten sich, das wir ihr Land besuchten. 


Jetzt wollten wir nur noch nach Ban Lung zurück und eine heiße Dusche nehmen...
.... aber das Auto wollte dabei nicht mitspielen. Der Auspuff fiel ab.



Provisorisch reparierte Son den Auspuff, das hielt allerdings nie lange. 
Und wir waren natürlich auch in den Dörfern ein absoluter Hingucker.



Irgendwann in der Dunkelheit erreichten wir Ban Lung.


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