Chinesische Mauer

Auf dem Weg vor das Hotel trafen wir auf unseren englisch sprechenden Guide Audri. Schnell saßen wir in einem 9 Sitzer, startklar um die große Mauer zu besteigen. Leider waren wir die ersten im Bus und wir vermuteten, dass wir erst noch 3 oder 4 Hotels in Peking abfahren bis der Bus seine volle Kapazität ausgeschöpft hat. Dies wäre typisch für China gewesen, wo man sogar Stehkarten für den Zug reservieren und käuflich erwerben kann. Doch zu unser Überraschung blieb der Bus leer.


Unsere Guide fragte uns auf mittlerweile einem Mix aus englisch und chinesisch ob wir die Local- Areas sehen bzw. kennen lernen wollen. Wir sagten eigentlich „nein“, aber trotzdem fuhren wir dorthin.


1. Station war eine Seidenfabrik – viele Informationen die aus dem Schulunterricht über die Entstehung von Seide gelehrt wurden erkannten wir wieder. Als die Mitarbeiterin des Werkes jedoch ihr Verkaufsgespräch für Bettdecken, Kleider und Bettwäsche begann war uns nicht mehr einerlei. Wir konnten und wollten doch nichts kaufen. Wir sind Low- Budget- Reisende und wollten nur zur Großen Mauer. Nun ja und als Audri auf uns zukam und meinte, dass wir noch mindestens 12 Minuten warten müssen bevor wir wieder raus dürfen, überkam uns ein sehr komisches Gefühl.
Rein in den Bus und weiter geht es, aber jetzt werden wir auf direkten Weg zur Mauer fahren.
Denkste, da kam schon die
2. Station – Edle und teure Steine aus dem Bergen Chinas. Wie schön dachten wir uns. Nervtötend versuchten sie uns die überteuerten Steine zu verkaufen.
Die 3. Station war endlich ein Ziel was offiziell im Tourplan stand. Der Olympia Park Beijing von 2008.













Weiter ging es zum 4. Stop ein Perlenshop. Schön wie aufwendig die Perlen hergestellt werden und welche Farben es gibt. Wir wissen jetzt auch, dass nur 5 kg gelbe Perlen jedes Jahr geerntet werden und diese zu den teuersten der Welt gehört, aber kaufen wollten wir sie trotzdem nicht. Am liebsten hätten wir den Raum sofort wieder verlassen, jedoch auf Nachfrage hin hieß es wir müssen noch 25 Minuten warten bis wir raus dürfen.

Ich liebe die Demokratie und Meinungsfreiheit, ich halte nichts von Vorgegaukel und Heuchelei, aber in China bestimmst du nicht selber drüber was du möchtest. Aus reinem Anstand ließen wir es über uns ergehen, zudem wir langsam verstanden haben worauf wir hier reingefallen sind. Wir haben es gelesen, wir haben gedacht wir haben es vermieden, aber Marie und ich sitzen so eben in unserer ersten Kaffeefahrt. Und das schlimme daran sie ist noch nicht zu Ende.



So eben haben wir an einem Teehaus angehalten wo wir auf direkten Wege an einen Tisch geführt wurden, wo wir 5 Sorten Tee zur Verkostung bekommen haben. Tee trinkt man übrigens aus kleinen Tongefäßen in drei Schlücke, diese Stehen wir Energie, langes Leben und Glück in China. Nachdem uns die Verkäuferin die verschieden Teesorten probieren ließ wechselte wir in den Verkaufsraum. Wir schauten uns um und dachten, wären wir nur im normalen Urlaub so würden wir Oma Ulrike bestimmt Tee mitnehmen. Nachdem wir zum 3. Mal erklärt hatten, dass wir kein Geld ausgeben möchten,  wechselte die Stimmung in eine aggressive und aufdringliche Haltung. Marie suchte den Weg nach draußen und auch unsere Guide hatten bei Marie ihrem Gesichtsausdruck nichts mehr dagegen einzuwenden. Als wir im Bus saßen erhielten wir endlich die Information, dass der nächste Stop die Mauer ist und wir ca. in 1,5 Stunden da sind. Noch sind wir nicht da, Marie betreibt Augenpflege und die erste Sitzreihe unterhält sich auf Chinesisch.



Nach einer 1,5 stündigen Fahrt erreichten wir die chinesische Mauer. Vorab sollte es noch ein Lunch geben, welches Inklusive gewesen wäre. Nachdem unser Guide uns sagte, dass das Essen zwar inklusive sei, aber wir das Geschirr bezahlen müssten, reichte es uns beiden. Wir beschlossen nichts zu Essen, dafür gab uns der Guide 30 Yuan zurück, naja besser als nix und diesen Fraß hätte man wahrscheinlich sowieso nicht essen können. Wir wollten jetzt nur noch zur Mauer.


Der Fahrer und der Guide warteten im Bus, da sie den anstrengenden Weg zur Mauer nicht machen wollten. Uns war es egal, wir wollten nur noch raus und diese Mauer sehen. Der Weg zur Mauer war anstrengend, die Hitze ballerte und die unzähligen Treppenstufen nahmen kein Ende.





Aber irgendwann standen wir auf der Mauer und der Blick war atemberaubend.


 Einmal im Leben auf der chinesischen Mauer zu stehen.









Wir wunderten uns sehr, da verhältnismäßig wenig Asiaten auf der Mauer unterwegs waren, aber wir genossen es, mal nicht von den Menschenmassen erdrückt zu werden.














 Pause, aber im Schatten!










 Die unzähligen Treppenstufen



Nach zwei Stunden ging es wieder zurück nach Peking. Natürlich hielten wir unterwegs nochmal in so einem Shop für Vasen an und das Verkaufsgespräch ging weiter. Zum Glück war es das letzte Ziel, diesmal ohne Zeitlimit. Augen zu und durch, an uns konnten die Chinesen sowieso nichts verkaufen!

 Übrigens für die Autofahrer: 1 Liter Benzin kostet ca. 90 Eurocent und die Maut ca. 1 Yuan pro Kilometer.


 In Peking angekommen mussten wir uns durch den Stadtverkehr kämpfen. Kurz vor unserem Hotel, kam der Guide zu uns nach hinten und versuchte auf chinesisch-englisch zu erklären, dass sie Trinkgeld haben wollen. Aber nicht etwa 2 oder 3 Euro, nein --> sie und der Fahrer wollte jeder 100 Yuan (umgerechnet jeder 12, 50 Euro). Hallo, seit wann bestimmt man sein Trinkgeld selber? Und außerdem nach dieser Kaffeefahrt? Mit einem English- Guide der gar keiner war, weil sie erstens schlechter Englisch sprach als wir beide zusammen,  sie nichts erklärte und soviel von Peking weiß wie ich von Honolulu. Wir erklärten ihr sehr freundlich, dass das viel zu viel wäre und in keinem Verhältnis zu der Fahrt stehen würde. Die ganze Fahrt kostete 200 Yuan für uns beide und jetzt sollten wir nochmal soviel an Trinkgeld geben?! Nachdem wir vor dem Hotel geparkt hatten wurde die Situation langsam brenzlig, da der Fahrer sich jetzt auch noch einmischte und sehr aggressiv klang. Als wir ihn sagten, dass wir ihnen max. das Geld vom Lunch geben würden, wurde es immer aggressiver. Marie ist sicherheitshalber erst einmal ausgestiegen. Mit 30 Yuan wollten sie sich nicht zufrieden geben. Nachdem wir noch die Visitenkarte von dem Andy hatten, sagten wir dem Guide sie solle dort anrufen und sich dort beschweren, den wir hatten eine Fahrt gebucht, die all inklusiv war. Nachdem Ralf mit dem Handy des Guides mit Andy gesprochen hatte und er uns sagte wir können ihnen geben was wir wollen, entschieden wir uns hart zu bleiben und nicht mehr als die 30 Yuan zu geben. Der Guide fing an zu heulen und der Fahrer fuchtelte aggressiv mit den Armen umher, aber sie fuhren zum Glück weg. Wir hatten etwas Sorge, dass da noch etwas nachkommen würde, aber das tat es nicht. So eine Unverschämtheit! Von solchen Maschen haben wir vorab gelesen, aber nicht gedacht, dass uns so etwas passieren könnte. Aber ein 2x werden wir  nicht mehr darauf reinfallen. Mittlerweile war es 19.30 Uhr und ein Gewitter zog auf, es schüttet und blitze. Da wir solch ein Hunger hatten, beschlossen wir uns unsere Regenjacken anzuziehen und vor zu unserem MC Donalds zu laufen. Nachdem der Regen nachgelassen hatten, gingen wir los, Marie wollte eigentlich noch warten, da lose Stromkabel den Weg zierten. Weit kamen wir sowieso nicht, da die Straßen so überflutet waren, dass kein durchkommen möglich war. Leider hatten wir in diesem Moment keine Kamera dabei, um dies zu dokumentieren. Das Wasser stand auf den Straßen und war so dreckig, das wir auch mit Flip Flops nicht durch gehen konnten und wollten, da wir sonst wahrscheinlich Cholera bekommen hätten. Wir wollten nochmal schnell zurückgehen zum Hostel um unsere Kamera zu holen. Als wir wieder kamen war, das Wasser bereits auf dem Weg in die Kanalisation (wenn es so etwas in China gibt..?!), die Gullideckel wurden geöffnet und der ganze Müll von der Straßen floss ebenfalls mit in die Pekinger Untergrund. Kein Wunder, dass die regelmäßig absaufen, sobald es etwas stärker regnet. Nun sprangen wir noch über einige Hindernisse die im Weg standen und gingen zu MC Donalds Abendbrot essen. Anschließend fingen wir an unseren Rucksack zu packen, da es morgen mit dem Zug nach Xian gehen sollte.
 Unser Hotel "Bestay Inn"
Straßenküche vor unserem Hotel

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